Saxophon ab welchem Alter – der Versuch einer Antwort

Faszination Kanne – wann darf ich beginnen

| Foto: Shutterstock von Leka Sergeeva

Das Saxophon hat seinen ganz besonderen Zauber. Möglicherweise gibt es kaum ein emotionaleres Instrument, keines, auf denen man seine Gefühle derart facettenreich ausdrücken könnte. Viele Kids sind bereits sehr frühzeitig von „der Kanne“ infiziert. Verbleibt die Frage: Saxophon ab welchem Alter?

Check it: Saxophon ab welchem Alter

  • Kindgerechte Größe mit kompakten Maßen
  • Im Fokus muss der Spaß an der Musik stehen
  • Einsteigeranforderung: Komplexe Griff- und Anblastechnik
  • Thema Milchzähne und Zahnspangen
  • Fazit: Lieber nicht zu früh

Saxophon ab welchem Alter: Auf die stimmige Größe achten

Nach Alter und musikalischen Präferenzen können auch Kids sich bereits zwischen den vier gängigen Varianten von Saxophonen entscheiden: Etabliert und bewährt für die jüngeren Einsteiger hat sich das gebogene Sopran-Sax. Auf diesem Instrument können die Kids bereits ab ca. 8 Jahren loslegen. Selbstredend sind diese kleineren Modelle für einsteigende – und noch längst nicht ausgewachsene – Kinder aufgrund der kompakten Maße und des geringeren Gewichts besser passend.

Die Dimensionen müssen stimmen. | Foto: Shutterstock von ShotPrime Studio

Der Spaß an der Musik darf nicht auf der Strecke bleiben

Insbesondere vor dem Hintergrund der wichtigsten Voraussetzung für das Saxophon-Spielen schlechthin: Die Kids sollten gefordert, aber keinesfalls überfordert werden. Die Entdeckungsreise in die Welt der Musik soll schlichtweg Spaß machen. Und zwar nicht, um dem Wunsch der Eltern entsprechen zu wollen, sondern schlichtweg aus Eigenmotivation. Die Antwort auf „Saxophon ab welchem Alter“ ergibt sich also auch aus dem Drang der Kids, es lernen zu wollen.

Die Grifftechnik nicht unterschätzen | Foto: Shutterstock von Littlekidmoment
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Komplexe Greif- und Blastechnik als Einsteigeranforderung

Griff- und Anblastechnik sind beim Sax durchaus komplex. Vollkommen auf simple Spielweise reduzieren lässt sich das nicht. Auch nicht bei den kleineren Modellen. Doch immerhin kann man durch kompakte Maße und vernünftiges Gewicht den Anforderungen der Kids maßgeblich entgegenkommen. Nicht unüblich ist, dass die Musikschüler im Alter von etwa 10 bis 12 Jahren auf die nächste Größe, das Altsaxophon wechseln. Saxophon ab welchem Alter? Na ja, es muss das richtige Modell sein.

Kompakt aber dadurch nicht leichter spielbar: Altsax | Foto: Shutterstock von Sergey Novikov

Doch spätestens an diesem Punkt streiten sich die Gelehrten. Saxophon ab welchem Alter? Der Konflikt lautet, dass beim Spielen eines Altsaxophons mehr Druck aufgewendet, also auch ein stärkerer Ansatz vorhanden sein muss als beim Tenorsaxophon. Müssen die geringeren Maße durch höheren Einsatz von Luft, Atem- und Anblastechnik kompensiert werden, so die Meinung mancher Musiklehrer, befinden wir uns auf einem zweifelhaften musikalischen Holzweg.

Kann losgehen, sobald die Milchzähne sich verabschiedet haben

Hinsichtlich der körperlichen Voraussetzungen verhält sich das beim Saxophon ähnlich wie bei der Trompete oder der Posaune. Wichtig ist es, dass speziell die vorderen Zähne ausgebildet sind und nicht mehr mit Milchzahlfaktor glänzen. Einerseits würden etwaige das Spiel deutlich stören und die auch moralisch so wichtigen Lernerfolge gefährden. Auf der anderen Seite soll das musikalische Hobby selbstverständlich keine dauerhaften Zahnfehlstellungen nach sich ziehen. Saxophon ab welchem Alter? Ohne Zähne spielt es sich schlecht.

Der Ton wird über Mundstück und Rohrblatt erzeugt | Foto: Shutterstock von Anton Havelaar

Schwingungen als Basis für kontrollierte Spielweise

Mag sein, dass der Vergleich mit der Trompete ein wenig an den akustischen Haaren herbeigezogen ist. Der Grund dafür ist die spezielle Spielweise. Die eigentliche Tonsäule beginnt beim Saxophon mit dem schwingenden Blatt. Schritt für Schritt lernen die Kids die Luft kontrolliert strömen und dadurch das Blatt schwingen zu lassen.

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Zugegeben, das ist anfangs nicht leicht zu erlernen. Die Töne sollen harmonisch und angenehm klingen. Das typische Quieken zu vermeiden, verlangt nach der guten Portion Kontrolle. Allerdings dürfen wir Kontrolle nicht mit Kraft verwechseln. Auf der Trompete wird mehr Druck benötigt. Die Antwort auf die Frage „Saxophon ab welchem Alter“ lautet also auch: Sobald du das Instrument kontrollieren kannst.

Warte noch ein bisschen | Foto: Shutterstock von Anna Om

Zahnspangen sind unbedingt sinnvoll, aber hinderlich für ein Blasinstrument

Ein Gedanke, der sich letztlich auf jedes Blasinstrument bezieht: Viele Kinder tragen Zahnspangen, um die Zahnstellung zu korrigieren. Mit solchen Spangen vernünftig zu spielen, ist kaum möglich. Bei allem Enthusiasmus Saxophon spielen zu wollen, gibt es keine andere Lösung als zu warten, bis die kieferorthopädische Behandlung abgeschlossen ist. Aber dann kann’s ja auch gleich richtig losgehen. Ein wenig Geduld lässt sich auch bei musikalisch Infizierten manchmal nicht vermeiden.

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Messlatte für den Einstieg nicht zu hoch ansetzen

Daraus ergibt sich übrigens auch, dass die Motorik, die Körperbeherrschung und das Musikverständnis sich bereits vernünftig entwickelt haben sollten. Vor allem um Frustrationsmomente zu vermeiden. Auch das ist und bleibt eine schmale Gratwanderung. Will man Kinder fördern, sollen Fähigkeiten erlernt werden. Vorhanden sein müssen sie dafür nicht. Der Grat aber lautet: Die Messlatte für den Einstieg darf nicht zu hoch liegen. Andernfalls staubt das Instrument schneller in der Ecke als es sich dagegen wehren kann.

Der Vollständigkeit halber – Baritonsax

Nebenbei bemerkt: Klar, in der Familie dieser Holzblasinstrumente gibt es auch noch das Baritonsaxophon. Cooles Ding, aber für Beginner ein echtes Monstrum. Aufgrund seines Gewichtes und der Größe ist es für kleinere Einsteiger die eindeutig verkehrte Wahl und sollte die Manege erst weitaus später betreten. Macht wenig Sinn, wenn das Instrument größer ist als der Musiker selbst. Obwohl, schon höre ich, wie die Alphornspieler, Pianisten und Kontrabassisten mich beschimpfen. Nicht böse sein, so war’s nicht gemeint.

Der zugegebenermaßen wacklige Versuch eines Fazits

Und so lasst uns gemeinsam zum Fazit der Überlegungen zum Thema „Saxophon ab welchem Alter“ kommen: Das Saxophon stellt an die Spieler seine speziellen Herausforderungen. In der musikalischen Früherziehung hat es noch nichts verloren. Das wäre, wie mit Spatzen auf Kanonen zu schießen. Oder so ähnlich. Sobald Zähne und Kiefer sich einigermaßen ausgebildet haben, kann und darf es losgehen. Für besonderes Ungeduldige bereits ab 8 Jahren, besser 10 bis 12 Jahre. Und wer sich auf dem Tenor-Saxophon austoben möchte, geduldet sich am besten, bis zum Teenager-Alter.

+++

Möchtest du mehr über das Saxophon erfahren, dann schau doch mal auf unseren Artikel zum Thema „Saxophon lernen: Erste Töne

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Keine Kommentare zu “Saxophon ab welchem Alter – der Versuch einer Antwort”
  1. Harald Gottschling

    Warum hat der Autor dieser Recherche nicht thematisiert warum es keine Saxophone in kleineren Dimensionen für Kinder gibt, und auch abgespeckte? Dazu müssten dann Instrumentenmacher interviewt werden. So steht man im Regen, Frage drängt sich doch auf. Bei schmaleren Innendurchmesser wird alles tiefer, also kann man auf kürzer gehen. Im übrigen gibt es Sopran auch gebogen.

    Antworten
  2. Saalfrank

    Unser Sohn hat mit 8 Jahren angefangen Saxophon zu spielen. Zunächst war der Musiklehrer skeptisch, aber nach einem Besuch beim Instrumentenbauer waren wir überzeugt – beim Altsaxophon konnten teilweise Klappen abgenommen und verschlossen werden, sodass auch die kleine Kinderhand gut das Instrument umfassen konnte. Jetzt nach knapp zwei Jahren ist die Spielfreude immer noch groß und bald können die Klappen auch wieder dran. Jetzt überlegen wir allerdings ein eigenes Saxophon anzuschaffen und der Musiklehrer meint, wir sollen die Klappen beim Leihinstrument erstmal nicht mehr dranbauen lassen. Er ist inzwischen überzeugt davon, Kinder können durchaus auch schon mit 8 Jahren mit dem Saxophonspielen starten.
    Die Kosten für den Umbau lagen weit unter 100€.

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