Lichtstative kaufen – Ständermaterial auf der Bühne Teil 2

Weitaus bedeutender als vermutet

Foto: Shutterstock von asharkyu

Wenn Ihr als Band auftreten wollt, werdet ihr nicht daran vorbeikommen, euch Gedanken über die Beleuchtung zu machen. Das Auge hört mit und eine Show ohne abwechslungsreiches und gleichermaßen stimmungsvolles Licht ist nun mal keine Show. Ein auf den ersten Blick unscheinbares Thema sind die Lichtstative. Tatsächlich aber sind sie das Fundament für die funktionierende Light-Show. Hier unsere Tipps, wenn ihr Lichtstative kaufen wollt.

Check it: Lichtstative kaufen – das Auge hört mit

  • Zweigleisige Anforderungen im Fokus
  • Höhe erreichen und Schlagschatten vermeiden
  • Zum Licht von möglichst oben kommt das Gassenlicht
  • Gleichmäßige Lastverteilung beachten
  • Ein paar praktische Beispiele

Lichtstative kaufen – die zweigleisigen Anforderungen im Fokus

Selbstverständlich könnt ihr im Handel die unterschiedlichsten Lichtstative kaufen und euch damit gewissermaßen eure Bühne einrichten. Das reicht von wirklich rudimentären Lichtständern, die wirklich nur geringe Lasten tragen dürfen, bis hin zu geradezu riesigen Truss- und Traversenkonstruktionen. Die Problematik dabei ist, dass ihr die eine „normalen“ Varianten auch ohne große Vorbildung nutzen könnt, die andere eher nicht, zumal für große Lasten die entsprechende Fachkunde nachgewiesen werden muss. Ab einer gewissen Größenordnung, ist die Konstruktion allerdings ohnehin ein Thema für Veranstaltungstechniker, Bühnen- und Messebauer. Das will sagen: Wir greifen hier ganz bewusst zu den Lichtern, aber nicht zu den Sternen. Schauen wir, was für Normalanwendungen möglich und sinnvoll ist.

Hohe Bedeutung trotz begrenztem Budget

Als New-Comer-Band ist das vorhandene Budget meistens ziemlich begrenzt. Das heißt, man versucht mit den zur Verfügung stehenden Mitteln das Bestmögliche zu realisieren, gewissermaßen die Beschränkung aufs Wesentliche mit größtmöglichem Nutzen. Verbleibt die Frage, wie diese vorsätzliche Reduktion sinnvoll organisiert wird. Sprich: Was benötigt ihr wirklich und vor allem weshalb, wenn ihr Lichtstative kaufen wollt. Versuchen wir uns zunächst den Basics zu nähern. Und da sollten wir zunächst darüber nachdenken, an welchen Positionen die Bühne und euch selbst mit Scheinwerfern und Effekten in Szene setzen wollt. Immerhin ergibt sich daraus per se das Ständermaterial.

Stative für Lichtequipment sind die übliche Lösung für kleinere Bühnen | Foto: Shutterstock von antoniodiaz

Üblicherweise in der Höhe positioniert

Auf großen als auch mittelgroßen Bühnen ist es üblich, Scheinwerfer, Lautsprecherboxen als auch Audio- und Videoequipment seitlich und oben an der Truss zu fliegen. Nein, die Dinger sollen nicht durch die Gegend sausen wie der Urlaubsflieger nach Malle. Unter „geflogener Montage“ versteht man einfach, dass die Scheinwerfer & Co. in der Höhe montiert werden und die Protagonisten somit von oben beleuchten. Hinzu kommt das Gassenlicht, bei dem der Name gleichermaßen verwirrend ist. Dabei geht es nicht etwa um eine kleine dunkle Gasse irgendwo im Gebäude. Vielmehr bezeichnet Gassenlicht die Lichtkomponente, die seitlich gewissermaßen auf Augenhöhe der Bühnenprotagonisten positioniert sind.

Verschiedene Anforderungen abdecken

Das heißt, wir haben schon mal mindestens zwei Grundvoraussetzungen. Erstens muss das Licht in die Höhe, zweitens sollten minimal zwei Abstrahl- bzw. Projektionsrichtungen realisiert werden können. Selbst wenn wir uns auf kleinere und somit finanziell leistbare Lösungen konzentrieren, darf es nicht soweit kommen, dass ihr aufgrund einer falschen Lichtrichtung – beispielsweise nur von unten angestrahlt – irgendwie krank ausseht. Um das zu erreichen, müsstet ihr schon mal mindestens zwei Lichtstative kaufen, die ihr dann jeweils links und rechts von euch platziert und anschließend auf Höhe bringt.

Seitlich über die eigenen Köpfe bringen

Durch eine Höhe von etwa einem Meter über euren Köpfen erreicht ihr den Kompromiss, zwischen der auf diese Weise nicht wirklich machbaren Beleuchtung senkrecht oder schräg von der Bühnendecke und den möglichst geringen Schlagschatten. Durchaus vernünftig ist es, zwei weitere Lichtstative zu kaufen, die dann ebenfalls seitlich, jedoch weniger hoch, etwa in Höhe eurer Köpfe ausgefahren werden. Somit habt ihr zwei Projektionsrichtungen, mit denen sich bereits geschmackvolle Lichtszenen realisieren lassen.

Eine Lichtrichtung ist damit schon mal realisiert | Foto: Shutterstock von Standret

Lastenverteilung bei Bars oder T-Trägern beachten

In der Regel werden die Lichtstative mit Bars oder T-Trägern bestückt, an denen wiederum die Scheinwerfer und Effekte montiert werden. Wichtig für euch ist, dass die Gewichte gleichmäßig verteilt werden, also nicht etwa auf einer Seite zwei schwere Scheinwerfer hängen, auf der anderen Seite gar keiner. Oder so ähnlich. Beim Riggen spricht man von einer zentrierten Last. Nun gut, dass ist sicherlich leicht nachvollziehbar. Falls man eine Wippe oder eine Waage einseitig belastet, schwenkt sie in die entsprechende Richtung. Eurer Lichtstative hingegen würden bei nächstbester Gelegenheit einfach umkippen.

Dreibeinstative – Umkippen verboten

In den meisten Fällen könnt ihr mit vernünftigen Dreibeinstativen bereits gute Ergebnisse erzielen. Tatsächlich ist die Drei-Bein-Ausstattung allerdings die Minimalanforderung. Die Beine werden möglichst breit auseinandergezogen und bieten damit die erforderliche Standstabilität. Anschließend werden die Teleskopstangen ausgezogen, auf die gewünschte Höhe gebracht, mit den Schrauben fixiert und mit den Sicherungsspinten gegen unbeabsichtigtes Abrutschen gesperrt. Wenn ihr Lichtstative kaufen wollt, solltet ihr selbst bei geringen Höhen und Lasten darauf achten, dass die Fixierschrauben vernünftig greifen und entsprechende Sicherungssplinte vorhanden sind. Und falls es im Laufe der Zeit Probleme gibt, was durchaus passieren kann, solltet ihr die Schrauben schnellstens austauschen, lieber zu früh als zu spät. Sie sind Teil der dualen Sicherheit, damit die Scheinwerfer euch nicht auf die Birne fallen. Schauen wir uns ein Beispiele an:

Stageworx BLS-315 Pro Lighting Stand B

Beliebt aufgrund des Preis-/Leistungsverhältnisses und der durchaus vernünftigen Stabilität ist das Stageworx BLS-315 Pro Lighting Stand B. Gefertigt wird es dafür aus einer speziellen Stahl-/Magnesium-Verbindung. Die hohe Standsicherheit unterstützen die einzeln verstärkten Beine. Sicherungsstifte verhindern ein etwaiges Abrutschen. Wenn ihr diese Lichtstative kaufen wollt, profitiert ihr von einer maximalen Belastbarkeit von 30 kg un deinem soliden Eigengewicht von 5,60 kg. Höhenverstellbar ist das Stativ von Stageworx von 1,50 bis 3,15 Metern. Für die meisten eurer Anwendungen dürfte das ausreichen.

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Stageworx BLS-315 Pro Lighting Stand B
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Manfrotto 1004BAC Aluminium Stativ 124-366cm schwarz

Tatsache ist, dass man bei Stativen lieber ein paar Euro mehr ausgeben sollte. Wenn ihr Lichtstative kaufen wollt, die ihren Dienst dauerhaft zuverlässig verrichten, könnte das 1004BAC Aluminium Stativ von Manfrotto die passende Wahl sein. Der Ständer ist bewährt und gleichermaßen beliebt. Belastbar ist er mit einem Maximalgewicht von bis zu 9,0 kg. Lediglich ein herausragendes Argument ist die Luftdämpfung. Das Aluminium-Stativ verfügt über 4 Sektionen bei 3 Außenzügen, mit denen sich einen Höhe von 3,66 m erreichen lässt. Im zusammengeklappten Zustand ist das Stativ nur noch 107 cm lang, sodass es sich bestens transportieren lässt.

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Manfrotto 1004BAC 124-366cm BK
Manfrotto 1004BAC 124-366cm BK
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Kurbelstative

Wenn ihr mehr Scheinwerfer und somit auch Gewicht an euren Lichtständern platzieren wollt, auch dann, wenn es um etwa mehr Höhe geht, habt ihr bei herkömmlichen Lichtstativen das rein physische Problem, dass ihr die Ausleger nicht mehr so einfach in die Höhe schieben könnt. Sinnvollerweise setzt ihr in solchen Fällen auf sogenannte Wind-Up-Stative.

Ausgestattet sind diese Stative mit einer Kurbel und einem Umlenkmechanismus, wodurch die bestückte und verkabelte Lichtleiste oder Traverse relativ mühelos und vor allem sicher in die Höhe gekurbelt werden kann. Ein beliebtes Modell ist das TÜV-geprüfte Varytec Wind Up 85 kg TÜV. Wie die Artikelbezeichnung es bereits besagt, ist eine maximale Traglast von 85 kg möglich, was Eure Möglichkeiten deutlich erweitert, im Zusammenhang mit einer Traverse das Licht wirklich von oben kommen zu lassen.

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Varytec Wind Up 85 kg TÜV
Varytec Wind Up 85 kg TÜV
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Kabelsalat vermeiden und Kabellängen reduzieren

Und dabei wiederum müssen wir zwei Dinge ins Auge fassen. Scheinwerfer benötigen selbstverständlich Strom, außerdem erfolgt die Steuerung in der Regel über den Datenstandard DMX-512. Irgendwie wollt ihr ja auch die Farben wechseln und die vorprogrammierten Scenes und Chases ablaufen lassen. Kurze Rede, langer Sinn: Die Scheinwerfer müssen verkabelt werden; und das bitte mit möglichst geringem Kabelsalat. Jedes Kabel, dass auf der Bühne nicht benötigt wird, ist ein gutes Kabel. Aus diesem Grund gibt es für Normalanwender Lichtleisten mit integrierten Strom- und DMX-Anschlüssen. Die benötigten Kabellängen werden deutlich reduziert.

Maximale Traglast der Stative zwingend beachten

Wenn ihr Lichtstative kaufen wollt, findet ihr in den Produktangaben die maximale Tragfähigkeit bzw. Belastbarkeit. Diese Angabe ist nicht etwa ein werbliches Statement, stattdessen muss die erlaubte Höchstlast dringend beachtet und darf niemals überschritten werden.

Die Höhen und die Tragfähigkeit einer Truss werdet ihr nicht erreichen, wenn ihr Standard Lichtstative kaufen wollt. Das ist anfangs auch keinesfalls nötig. Sicherlich müsst ihr nicht bis auf eine Höhe von vier Metern und mehr gehen; auch werden die Gewichte euer paar Scheinwerfer anfangs nicht so extrem sein. Aus diesem Grund könnt ihr es bei normalen Lichtständern belassen.

Das Thema der Veranstaltungssicherheit

Klar sollte euch eines sein: Die gesetzlichen Vorschriften und DIN-Normen für Veranstaltungssicherheit sind kein Multiple-Choice-Verfahren, bei dem man sich die eine oder andere Anforderung heraussuchen kann und die anderen unbeachtet lässt. Es existieren beim Riggen ganz klare Vorgaben, wenngleich manche DIN-Normen teils etwas schwammig interpretierbar sind. Die hier allesamt auseinanderzupflücken, wäre für die Zielsetzung ebenso unmöglich wie sinnlos. Die professionelle Bühnenkonstruktion ist etwas für qualifizierte Veranstaltungs- und Eventtechniker. Und die haben in ihrer Ausbildung gelernt, welche Vorschriften sie zwingend einhalten müssen.

Festgelegt ist sogar, dass bei einer Größenordnung von Bühnen und Szenenflächen mit Grundfläche von mehr als 200 qm Grundfläche der Auf- und Abbau als auch Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten von einem Verantwortlichen für Veranstaltungstechnik geleitet werden müssen. Was ihr dürft, und was ihr nicht mehr dürft, entscheidet nicht ihr nach Lust und Laune, sondern die Größenordnung der Veranstaltung und das Gewicht eurer Lichtkomponenten.

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Auch interessant: „Lichttechnik kaufen – erstmal wissen, wovon man spricht“.

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