Die Lightshow ist längst zum Pflichtprogramm im Veranstaltungsbereich geworden. Angesichts der immensen Vielfalt der diversen Scheinwerfer stellt sich nicht die Frage, ob du deine Auftritte mit facettenreichem Licht in Szene setzt, sondern mit welchen Scheinwerfern. Wenn du Scanner kaufen möchtest, haben wir hier ein paar Tipps für dich.
Scanner kaufen – die besondere Projektion
Schon klar, auf einen Scanner legen wir irgendein Dokument und lassen es in den Rechner einlesen. Verbleibt die Frage, was das mit Musik und Lichttechnik zu tun hat. Eigentlich nichts. Also, nächster Versuch: Mit einem Scanner wird an der Supermarktkasse der Barcode gelesen und in Sekundenbruchteilen wird dir das Geld aus der Tasche gezogen. Schon wieder verkehrt. Was bitte ist nun also ein Scanner im Zusammenhang der Bühnen- und Lichtshow? Kurze Rede, langer Sinn: Wir sprechen von einem Licht-Scanner; genauer gesagt, von einem Bewegt-Scheinwerfer, der eng verwandt mit Moving Heads ist. Wenn du einen Scanner kaufen willst, setzt du dabei tatsächlich auf einen Klassiker der Lichttechnik. Aber was ist das und was macht man damit?
Der typische Aufbau klassischer Scanner
Schauen wir uns zunächst den typischen Aufbau eines klassischen Scanners an. Innen befindet sich auf einer Seite das Leuchtmittel. Der Lichtstrahl durchläuft die sogenannte Effektsektion, die traditionell zunächst mit einem Shutter-Rad, Farb-Rad und einem Gobo-Rad bestückt ist. In dieser Sektion wird der Lichtstrahl in Farbe und Form bearbeitet. Im nächsten Stepp wird der Lichtstrahl durch die Linse geleitet, mit der die Schärfe der Projektion einstellbar ist. Daraufhin trifft das Licht auf den Spiegel. Und exakt der ist dafür verantwortlich, dass Scanner zu den Bewegt-Lichtern wir Moving Heads zählen. Denn der ist beweglich.
LED-Technologie ändert auch das Bauprinzip
Scanner gab es bereits vor den Moving Heads. Und in dieser Hinsicht sind sie gewissermaßen die Vorreiter der Bewegten. Tatsächlich hat sich auch in diesem speziellen Segment in den vergangenen Jahren eine ganze Menge getan. Insbesondere seit die LED-Technologie immer weiter perfektioniert wurde und wird, gibt es auch vermehrt leistungsstarke LED-Scanner. Die unterscheiden sich in vielen Fällen hinsichtlich des Aufbaus, teils deutlich, was die Wahl sicherlich nicht leichter macht, wenn du einen Scanner kaufen möchtest. Sofern das Gerät mit RGB-LEDs bestückt ist, wird in der Regel kein Farb-Rad mehr benötigt. Immerhin werden die facettenreichen Farben und Farbwechsel bereits über die LEDs erzeugt.
Gobos als wesentliche Bestandteile von Scannern
Lediglich einer der wesentlichen Teile von Scannern ist das rotierbare Gobo-Rad. Darauf befinden sich im Normalfall wechselbare Gobos. Bei diesen Gobos handelt es sich in der einfachsten Variante um kreisrunde Metallscheiben mit entsprechend ausgestanzten grafischen Mustern, beispielsweise Karos Kreise, Herzen, oder auch Schriftzügen wie „Happy Halloween“. Auch kannst du dir individualisierte Gobos anfertigen lassen. Genutzt wird diese Möglichkeit etwa von Unternehmen, die damit ihr Firmenlogo projizieren, oder von Musikern, Bands und DJs, um damit eine lichterlohe Botschaft darzustellen.
Farbvielfalt und effiziente Lichtstrahlen
Das ist aber keinesfalls der alleinige Zweck von Scannern; ganz im Gegenteil. Vielmehr liefern sie effizientes Licht, in unterschiedlichsten Farben. Sind die Modelle mit Farbrädern ausgestattet, bleiben die Farben begrenzt, meistens auf sieben dichroitische Farben plus Weiß. Hinzu kommen das Prisma, bei dem es sich in der Regel um ein 3-Facetten-Prisma handelt. Wenn du hingegen mit LEDs bestückte Scanner kaufen willst, ist die Farbausbeute normalerweise nicht eingeschränkt. Und so werden effiziente Lichtstrahlen durch den Raum geschickt und über den Spiegel in unterschiedlichste Richtungen gelenkt, ob durch die Gobos geschickt oder nicht.
Das umgekehrte Prinzip: Scanner gegen Kamera
Dabei lässt sich der Fokus über die Linse einstellen, wenngleich das sprachlich inkorrekt ist, veränderst du damit in der Praxis zugleich den Abstrahlwinkel. Tatsächlich änderst du über die Linse wir bei einer herkömmlichen Kamera die Schärfe. Nur dass die Kamera Licht einfängt, der Scanner hingegen Licht abstrahlt. Es ist gewissermaßen das umgekehrte Prinzip.
Scanner versus Moving Head: Vor- und Nachteile
Gegenüber Moving Heads haben Scanner einen entscheidenden Vorteil, nämlich die rasante Geschwindigkeit, sie sind schlichtweg schneller. Das resultiert aus der Tatsache, dass eben nicht der gesamte Korpus wie beim kopfbewegten Scheinwerfer rotiert, stattdessen lediglich der Spiegel als relativ kleines Bauteil bewegt wird. Das Prinzip: Weniger Masse, höhere Geschwindigkeit. Zur Wahrheit gehört allerdings auch der Nachteil: Wenn du Scanner kaufen willst, solltest du wissen, dass der Bewegungsradius deutlich eingeschränkter ist. Ein Moving Head dreht sich in sämtliche Richtungen. Das funktioniert bei einem Scanner nicht. Außerdem werden Scanner im Gegensatz zu den Heads in der Regel nicht etwa auf dem Boden, dem DJ-Pult oder auf sonstiger geeigneter Fläche platziert. Üblicherweise montiert man diese Scheinwerfer an der Traverse, auf einem Lichtstativ oder als Festinstallation in der Location.
Steuerung nach individuellem Setup
Bekanntlich gibt es eingefleischte Lichttechniker, die mit sämtlichen Funktionen und Steuerungsmöglichkeiten vertraut sind. Und auch du hast dich sinnvollerweise bereits mit der DMX-Technologie als Steuerungsprotokoll für Scheinwerfer vertraut gemacht, wenn du Scanner kaufen möchtest. Die meisten aktuellen Modelle lassen sich per DMX steuern, wobei sie relativ wenige DMX-Kanäle für sich beanspruchen. Ebenso können weniger technikaffine Anwender auch die Musiksteuerung verwenden oder die Automatikprogramme laufen lassen.
Unterschiedliche Ausführungen und Größenordnungen
Scanner gibt es in verschiedensten Ausführungen als auch Größenordnungen. Kleinere Modelle werden beispielsweise von DJs oder in ebenso kleineren Locations genutzt um Spiegelkugeln anzustrahlen, was eigentlich als die klassische Anwendung bekannt ist. Die Einsatzmöglichkeiten gehen längst weit darüber hinaus. Das bedeutet letztlich auch, dass der klassische Aufbau eher selten angeboten wird und stattdessen Geräte mit moderner, teils innovativer Ausstattung auf den Markt gebracht werden. Schauen wir uns ein paar Beispiele an, um die Entwicklung zu verdeutlichen.
Stairville maTrixx SC-100 DMX LED Effect
Der maTrixx SC-100 von Stairville hat eine Besonderheit mit an Bord, die ihn sehr variabel macht. Wenn du einen solchen Scanner kaufen willst, profitierst du von der Ausstattung mit einer LED-Matrix. Zumal sich auf der Matrix insgesamt 52 LEDs befinden, können außerordentlich viele Muster- und Farbvariationen dargestellt werden. Zudem zeichnet der DMX LED Effekt sich durch die sehr flüssigen Bewegungen mit hellen und gestochen scharfen Lichtstrahlen aus. Ein weiteres positives Argument ist der geringe Stromverbrauch, was ja heutzutage gar nicht hoch genug bewertet werden kann. Der Scanner ist preisgünstig und bewährt, vielfach im Einsatz in kleinen Locations. Wenn für die kleinere Bühne oder den Partykeller Scanner kaufen möchtest, könnte dies die Wahl deiner Wahl sein.
Showtec Shark Scan one
Eine andere Kategorie betreten wir mit dem Shark Scan one von Showtec. Und zwar was den Preis, das Gewicht als auch die Lichtleistung anbelangt. Der Scanner zwar mit einem leuchtstarken 100 W LED-Modul ausgestattet, ansonsten aber nach klassischem Vorbild konzipiert. Ideal ist er mit seiner Lichtleistung bei zugleich vergleichsweise geringer Leistungsaufnahme für kleine bis mittelgroße Bühnen, auch mobile DJs und kleinere mobile Produktionen. Der Scanner hat ein Goborad, ein Farbrad, ein 3-Facetten-Prisma mit an Bord. Zudem verfügt er über einen motorisierten Fokus. Die Schärfe der Lichtstrahlen kannst du also per DMX-einstellen.
Varytec Hero Scan 150
Und wir werden noch eine Portion kräftiger. Der Hero Scan 150 komplettiert als jüngstes und zugleich leistungsstärkstes Gerät die Hero-Serie von Varytec. Bei der Lichtquelle handelt es sich um eine LED mit einer Leistung von satten 150 Watt. Der Scanner verfügt über 6 rotierende Gobos, ein Farbrad mit 7 dichroitischen Farben plus Weiß sowie ein 3-Facetten-Prisma. Zu den weiteren interessanten Features zählen etwa der elektronische Dimmer, der elektronische Shutter und der ebenfalls motorisierte Fokus. Hier zeigt sich auch ein gutes Beispiel dafür, dass die Bewegung eingeschränkter ist als bei einem Moving Head. Der Spiegel kann um 160° Pan und 70° Tilt bewegt werden. Wenn du einen Scanner kaufen möchtest, der mit schnellen Bewegungen und vielseitigen Effekten glänzt, wirf mal einen Blick auf den 150er Hero Scan.
Entscheidung zwischen Rotation und Geschwindigkeit
Zugegeben, ganz preisgünstig sind Scanner in der Regel nicht. Dafür kann man damit aber auch – je nach Gerät – eine Menge machen. Vermutlich bleibt es für viele, die sich bewegtes Licht für ihre Show wünschen, eine Grundsatzentscheidung, ob sie Moving Heads oder Scanner kaufen. Und die Entscheidung ist sicherlich keine einfache. Denn was sich nach einem Nachteil bei Scannern anhört, kann in der Praxis zugleich als Vorteil verstanden werden, nämlich die eingeschränkte Beweglichkeit. Immerhin ist die 360°-Rotation nicht immer nötig und oftmals auch nicht angebracht. Wenn für dich die Geschwindigkeit ausschlaggebender ist, solltest du vielleicht besser einen Scanner kaufen.
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Herstellerseite Cameo: https://www.cameolight.com/de/
Herstellerseite Varytec: https://www.thomann.de/de/varytec.html
Herstellerseite Stairville: https://www.thomann.de/de/stairville.html
Herstellerseite Eurolite: https://www.steinigke.de/Eurolite/
Herstellerseite ADJ: https://www.adj.com
Herstellerseite ChamSys: https://de.chamsyslighting.com/
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