Ukulele stimmen – halb so schwer

Den hüpfenden Uke-Floh bei Laune halten

Foto: Shutterstock von EkaterinaShcherbakova

Weil es sich um ein Saiteninstrument handelt, muss man die Ukulele stimmen. In der Regel sogar häufiger als beispielsweise die Gitarre. Das Stimmen der Ukulele gehört zu den Grundkenntnissen. Wir erläutern dir, wie das am besten funktioniert.

Ukulele stimmen und jederzeit einsatzbereit sein

Die Ukulele hat sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Fun-Instrument entwickelt. Von der simplen Liedbegleitung bis zu hochprofessionell virtuosem Spiel ist das gesamte musikalische Spektrum machbar. Manche nutzen sie als mobilen Ersatz für die Gitarre, bei anderen ist sie als kompaktes Reiseinstrument mit im Gepäck.

Aber selbstverständlich gibt es auch hochambitionierte Ukulele-Orchester. Tatsache ist: Sie wird leicht mal unterschätzt. Mag auch sein, dass das an ihrem Spitznamen liegt, denn übersetzt ins Deutsche bedeutet Ukulele soviel wie „hüpfender Floh“.

Ein Instrument mit einem Kosenamen: Der hüpfende Frosch | Foto: Shutterstock von Cory Thoman

Alles andere als lediglich ein Spaß-Instrument

Dabei ist sie doch ein mehr als ernstzunehmendes Instrument, vollkommen ohne Spielzeugnimbus. Und wie jedes andere Saiteninstrument musst du auch die Ukulele stimmen, bevor es auf die musikalische Reise geht. Verbleibt die Frage: Wie und ob es dabei verschiedene Varianten gibt. Wie sieht’s eigentlich aus, mit den Instrumenten in den unterschiedlichen Tonlagen. Also begeben wir uns gemeinsame auf die „stimmungsvolle“ Suche der Möglichkeiten.

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Hawaiianische Stimmung – C Stimmung

Widmen wir uns zunächst den Tönen. Die am weitesten verbreitete Stimmung ist die sogenannte hawaiianische Stimmung, was zugleich ein plakativer Hinweis auf den Ursprung des Instrumentes ist. Tonal handelt es sich dabei um die C-Stimmung, bei der die Saiten – kinnabwärts (!) – auf die Töne g, c, e und a getuned werden.

Hawaiianische Stimmung der Uke ist der Standard | Foto: Shutterstock von Nadejda Krumova

Das heißt, die leer klingenden Saiten ergeben einen C-Dur-Akkord (C-E-G) mit zusätzlicher Moll-Sexte (A). Nur eben in der zweiten Umkehrung und eben nicht mit dem C als tiefstem Ton beginnend. Und um das noch mal plakativer zu erläutern: Mit dem Blick von vorn auf die Ukulele befindet sich die g-Saite links und klingt höher als die unmittelbar daneben liegende C-Saite.

Definition: Was re-entrant bedeutet

Wenn du die Ukulele stimmen möchtest, wird dir immer mal wieder der Begriff „re-entrant“ begegnen. Hier die Erklärung. Die 1. Saite ist – zumindest für Gitarristen – gewissermaßen ein tonaler Ausreißer, weil sie höher klingt als die 2. Saite. Die 2., 3. und 4. Saite ergeben aufsteigend einen reinen C-Dur-Akkord. In Sachen Tonhöhe bedeutet das, dass mit den beiden inneren Saiten tiefere Töne als mit den äußeren erzeugt werden. Im musikalischen Fachjargon wird das als rückläufig – re-entrant – bezeichnet.

Ukulele stimmen und die Tücken des Stimmgeräts

Üblich – weil besonders einfach – ist es, ein herkömmliches Stimmgerät zu benutzen. Wen wir die Ukulele stimmen wollen, drängt sich bei den meisten Modellen für Saiteninstrumente, die vornehmlich für die Gitarre konzipiert sind, allerdings ein kleines Problem auf. Ohne spezielle Einstellungen am Gerät erkennen Gitarren-Tuner die Töne E – A – D – G – H – E. Dumm gelaufen, die Gitarre wird nun mal nicht auf C (oder D) gestimmt.

Einstellbarer Modus oder chromatisches Stimmgerät

Wenn wir nun also die Ukulele stimmen wollen, müssen wir auf dem Stimmgerät den entsprechenden Modus einstellen. Dafür muss das Stimmgerät die Option der Modus-Wahl bieten. Tatsächlich gibt es auf dem Markt digitale Tuner, die eine solche Möglichkeit vorhalten.

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Aber ehrlich gesagt ist es ziemlicher Humbug mit einem Gitarrenstimmgerät eine Ukulele stimmen zu wollen. Es sollte zumindest ein chromatisches Stimmgerät sein. Vorteilhaft sich solche Geräte vor allem für Musiker, die mehrere unterschiedliche Instrumente spielen.

Sinnvollerweise gleich ein Ukulele-Stimmgerät verwenden

Wenn du dich allerdings auf die Ukulele beschränkst, empfiehlt es sich, ein für die Uke konzipiertes Stimmgerät zu verwenden. Auch die gibt es und zwar reichlich. Die müssen keinesfalls besonders kompliziert und erst recht nicht teuer sein. Ein herkömmlicher Clip-Tuner, den du am Kopf des Instrumentes anklemmst, kann anfangs vollkommen ausreichen.

Clip-Tuner sind praktische und preisgünstige Helfer

Clip-Tuner haben ganz nebenher die Vorteile, dass sie erstens kaum auffallen, du sie zweitens jederzeit im Blick hast und drittens nicht erst umständlich den Platz wechseln musst, wenn du die Ukulele stimmen willst. Das sind schlichtweg praktische Dinger, zum wirklich günstigen Kurs. Clip-Tuner für Ukulele kosten wirklich nicht die Welt und haben funktional den Tuning-Apps deutlich die Nase vorn.

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Gleiches gilt selbstverständlich, wenn wir eine App verwenden und somit über das Smartphone die Ukulele stimmen. Auch dann muss der entsprechende Modus einstellbar sein. Problematisch ist das Stimmen über das Smartphone, wenn du dich in einer lauten Umgebung befindest. Ein Tuner ist die sinnvollere Lösung.

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Leider den dritten vor dem ersten Schritt gegangen

Damit haben wir nun dummerweise die ersten paar Schritte vor dem ersten erklärt, doch in den sauren Apfel mussten wir beißen, um den Anfang überhaupt verstehen zu können. Bleiben wir behutsam und je nach Kenntnisstand möglicherweise auch ein bisschen banal: Grundsätzlich muss eine Saite auf Spannung gebracht werden. Das gilt für jedes Saiteninstrument. Die Ukulele bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Das erfolgt durch Drehen der Stimmwirbel.

Saiten spannen oder entspannen beim Stimmvorgang

Drehst du den Flügel der Mechanik gegen den Uhrzeigersinn, wird die Saite stärker gestrafft, klingt also höher. Drehst du in die entgegengesetzte Richtung wird die Saite entspannt und klingt tiefer. Aber Achtung, die Mechaniken sind in der Regel zu jeweils zwei Paaren spiegelbildlich montiert. Nur folgerichtig gilt die Drehrichtung nur für die Stimmwirbel auf der Seite die deinem Kopf zugewandt ist. Bei den beiden Mechaniken auf der anderen Seite ist die Drehrichtung also umgekehrt.

Über die Stimmflügel bzw. Stimmwirbel werden die Saiten gespannt | Foto: Shutterstock von T.Dallas

Ukulele stimmen frei Hand und Gehör

Die Vermutung liegt nah, dass du nicht immer und überall ein Stimmgerät zur Hand hast, wenn du spontan zum Instrument greifst und die Ukulele stimmen willst. Wahrscheinlicher ist es, dass du dein Smartphone als wandelnde Kommunikationszentrale vor der Nase hast. Aber lassen wir die Unkerei. Wir bleiben analog und wollen wissen, wie du die Ukulele stimmen kannst, wenn dir lediglich die Ohren zur Verfügung stehen. Denn die hast mit ziemlicher Sicherheit immer dabei.

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Abstimmung der Saiten untereinander

Eine unumstößliche Regel, mit welcher Saite du beginnst, wenn du nach Gehör die Ukulele stimmen möchtest, gibt es nicht; allenfalls Empfehlungen und ein paar ebenso logische wie praktischer Überlegungen. Das Stimmen nach Gehör ist im Prinzip eine Abstimmung der Saiten gegen- und miteinander. Das will sagen: Du benötigst auf zwei Saiten den gleichen Ton. Und ganz am Anfang brauchst du einen Referenzton.

Ein Referenzton muss her – kein Problem

Dafür gibt es diverse Möglichkeiten. Früher hat man einfach zum Telefon gegriffen und sich über das Freizeichen einen vergleichenden Ton geholt. Die Lösung können wir vergessen, herkömmliche Telefone sind bekanntlich vom Aussterben bedroht. Den Ton kannst du dir beispielsweise von einem Klavier, einem Keyboard oder von einem stimmstabilen Mitspieler holen. Weitere Möglichkeiten sind eine Stimmgabel, eine Stimmpfeife oder – und da haben wir sie wieder – über eine App. 😉

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Und los geht’s mit dem manuellen Stimmvorgang

Am elegantesten ist es, sich irgendwo ein „g“ zu besorgen. Damit hast du schon mal den passenden Ton für die leer schwingende oberste Saite – die Saite, die deinem Kinn am nächsten liegt. Greifst du die nun im zweiten Bund und zupfst die Saite an, erklingt ein „a“. Dieser Ton ist wiederum identisch mit der nicht gegriffenen untersten Saite. Möglichweise jetzt noch nicht, so soll es aber sein. Das heißt du drehst solange am Stimmwirbel der A-Saite, bis die beiden Töne übereinstimmen.

Weiter mit dem Tonvergleich auf der E-Saite

Und schon widmest du dich der nächsten Saite, nämlich zunächst der zweiten Saite von unten, bei der es sich um die E-Saite handelt. Die drückst du im 5. Bund auf das Griffbrett; auch dort soll nun das „a“ erklingen. Wiederum heißt es, am Stimmwirbel zu drehen, diesmal natürlich an dem der E-Saite, bis die beiden – mittlerweile sind es ja schon drei – Töne identisch klingen.

Krönender Abschluss mit E- und C-Saite

Eine Saite fehlt noch; richtig die C-Saite, also die zweitoberste Saite. Du hast die E-Saite gestimmt, greifst nun die C-Saite im 4. Bund und sorgst mit erneutem Drehen an der Mechanik – am Stimmwirbel der C-Saite – dafür, dass auch diese beiden Saiten übereinstimmend klingen. Das war’s.

Wie häufig die Ukulele stimmen?

Zur Wahrheit gehört, dass die Ukulele recht häufig gestimmt werden muss. Genau deshalb ist es auch wichtig, dass du schnell lernst, wie das funktioniert. Die Saiten sind für Temperaturschwankungen anfällig, was auch mit dem Material zusammenhängt. Das bedeutet, dass sie sich bei wechselnden Temperaturen ganz von selbst verstimmen werden. Daran kannst du nichts ändern und trägst auch keine Schuld.

Zahlreiche Aspekte bedingen die korrekte Stimmung

Es gibt etliche weitere Faktoren, die dazu führen, recht häufig die Ukulele stimmen zu müssen. So beispielsweise, dass die Saiten vergleichsweise kurz sind, dass der Saitenzug bei der Uke recht speziell ist oder dass gerade bei preisgünstigen Modellen die Mechaniken weniger Widerstand bieten. Letztlich aber sind das teils sehr komplexe Aspekte aus der Welt des Instrumentenbaus. Wir wollen das Thema hier nicht unnötig verkomplizieren.

Der evolutionäre Feind jeder Saitenstimmung: die Heizung | Foto: Shutterstock von Voroshchuk

Ukulele stimmen ist sogar wichtiger als das Spiel

Aber durchaus möchten wir an dieser Stelle noch mal betonen, wie wichtig es ist, dass du die Ukulele stimmen kannst. Sogar noch bedeutsamer, als die ersten Töne zu spielen. Solange du das nicht beherrscht, wird das Instrument dir keine Freude machen. Oder um es bodenständiger auszudrücken: Es klingt alles krumm und schief oder gar nicht. Das willst du nicht, deshalb schaffe dir unbedingt das Stimmen der Ukulele als Basic drauf.

Wir wünschen dir viel Spaß und freuen uns auf deine Rückmeldung, ob es geklappt hat, gerne mit einem Kommentar hier.

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