Du hast vor dir eine Violine zu kaufen und weißt nicht welche zu dir passt? Bevor Du Dir über den Kauf einer Violine Gedanken machst, solltest Du dir absolut sicher sein, ob sich das für Dich persönlich auch lohnt. Unsere Checkliste hilft dir dabei.
Die Violine ist kein Instrument für Ungeduldige und Menschen, die schnelle Erfolge erzielen wollen. Oftmals erfordert allein das Treffen und Halten eines bestimmten Tons einen Monat Übung. Technik und Feingefühl sind die wohl wichtigsten Komponenten beim Erlernen dieses Instruments. Du solltest also über eine hohe Motivation, Ausdauer und selbstverständlich über ein gewisses Maß an musischem Talent sowie über ein sehr gutes Gehör verfügen.
Alle Voraussetzungen erfüllt? Wunderbar!
1. Die Größe
Eine gute Botschaft vorneweg: als ausgewachsene Person braucht man sich über die Größe der Violine überhaupt keine Gedanken machen. Lediglich für (Klein-)Kinder gibt es das Instrument in verschiedenen Ausführungen.
Das Wichtigste bei der Auswahl der richtigen Größe einer Violine ist, dass das Verhältnis zwischen der Länge des Instruments und der eigenen Armlänge stimmt. Die reguläre, internationale Standardgröße einer Violine misst 59 cm in der Gesamtlänge und wird als 4/4 bezeichnet. Darüber hinaus gibt es weitere Größen. Diese jedoch sind, wie oben bereits erwähnt, für Kleinkinder gedacht und unterschreiten somit das Standardmaß.
Größe der Violine | Gesamtlänge | Alter des Kindes |
1/16 | ca. 38,0 cm | Zwischen 3-5 Jahren |
1/8 | ca. 42,5 cm | Zwischen 4-6 Jahren |
1/4 | ca. 46,0 cm | Zwischen 5-7 Jahren |
1/2 | ca. 52,0 cm | Zwischen 6-8 Jahren |
3/4 | ca. 56,0 cm | Zwischen 7-10 Jahren |
4/4 | ca. 59,0 cm | ab 10 Jahren |
2. Der Preis
Mit der Violine hast Du Dir nicht gerade das günstigste Instrument ausgesucht. Einsteigermodelle kosten etwa zwischen 200 und 500 Euro. Diese lassen allerdings in den Bereichen Klangqualität und Verarbeitung einiges zu wünschen übrig. Solltest Du Dir jedoch noch nicht sicher sein, ob die Violine genau Dein Instrument ist, reichen diese Modelle erst einmal, um ein Gefühl für das Spiel zu bekommen.
Für Modelle der Mittelklasse, welche sich in ihrer Verarbeitung und ihrer Klangqualität erheblich von den Einsteigermodellen unterscheiden, musst Du schon tiefer in das Portemonnaie greifen: rund 500 bis 8.000 Euro kostet ein solches Exemplar. Wer bereits viele Jahre Spielerfahrung gesammelt und sich somit dem Violinen-Spiel auf Lebenszeit verschrieben hat, kann gerne über den Kauf eines Modells der Spitzenklasse nachdenken. Diese sind aus besten Materialien zusammengestellt und komplett klanglich optimiert. Dazu gibt es eine individuelle Nachbetreuung durch den Geigenbauer und als zusätzlichen Service werden kleinere anfallende Routine-Reparaturen häufig kostenfrei von dem Verkäufer durchgeführt.
Spitzenklasse-Modelle sind ab 10.000 Euro zu haben. Wer unbedingt eine Stradivari haben will, muss jedoch noch eine Villa und zwei Luxus Geländewagen oben drauflegen.
3. Neu oder gebraucht?
Wer Geld sparen will, sollte sich eine neue Violine kaufen. Dies klingt vielleicht zuerst paradox, lässt sich aber leicht erklären: ältere Modelle, besonders die des vorigen Jahrhunderts, gelten nicht nur als edel, sondern auch als qualitativ überaus hochwertig. Dies zeigt sich drastisch an dem Preis solcher Modelle. Wer sich dennoch für ein solches Schmuckstück entscheiden sollte, muss beachten, dass alte Violinen nicht immer automatisch die besten sein müssen.
Ein schlechter Umgang mit dem Instrument oder falsche Lagerung kann Schäden wie Risse am Korpus hinterlassen haben. Überdies kann sich durch falsche bzw. feuchte Lagerung das Holz verzogen haben, was für den Laien unmöglich zu überprüfen ist. Abgesehen von den Schäden an alten, qualitativ hochwertigen Violinen wurden auch früher bereits schlechte Instrumente hergestellt, und die Zeit macht ein schlechtes Instrument nicht besser; höchsten für Sammler und Liebhaber interessanter – und deswegen teurer.
4.) Qualitätsmerkmale
Woran erkennt man eine gute Violine? Allein das Aussehen einer Violine sagt nicht unbedingt viel über deren Verarbeitung und Qualität aus. Hier gibt es zum Glück einige Punkte, an denen Du die Qualität einer Violine grob überprüfen kannst:
- Winkel zwischen Korpus und Hals
- Länge der schwingenden Saiten
- Abstand zwischen den Saiten
- Abstand von den Saiten zum Griffbrett
- Scharfe (-) oder glatt abgerundete (+) Kanten
- Wirbel zum Einstellen der Saiten: sollten weder zu fest noch zu leichtgängig sein
- Massives Holz (+) oder Sperrholz (-)
- Boden und Zargen: massives Holz (z.B. Ahorn) aufgrund der Stabilität
- Decke: nachgiebiges, weiches Holz (z.B. Fichte) wegen des Schwingverhaltens
(via: bluessource.de)